Der Teufelsplan des Fu-Machchu
Rezension von Karsten Sassenberg

Das neueste Abenteuer für das „Hexer“-Setting kommt im gewohnten Heft-Format daher und ist 43 Seiten stark. Die Seiten 4-14 beinhalten die neueste Hexer-Geschichte von Wolfgang Hohlbein. Sie versteht sich als Fortsetzung zu der Kurzgeschichte aus dem Vorgängerband „Der Sturmbringer“ und setzt die Geschichte des Hexers im fernen Osten fort. Das Abenteuer spielt dagegen in London, im Herbst 1925. Um seine Weltherrschaftspläne voranzutreiben, hat es Dr. Fu Manchu auf Artefakte abgesehen, welche für eine Ausstellung im Britischen Museum in London zusammengetragen wurden. Zufällig werden die SC in die Machenschaften des Genies des Bösen verstrickt.
Das Szenario beginnt damit, dass die Helden auf dem Weg zu einem Restaurant sind. Im berühmten Nebel von London haben sie aber sich aber verirrt und werden Zeuge, wie zwei Männer von einem Hünen attackiert werden, dessen Gesicht von Narben übersät ist. Der Angreifer verfügt über übermenschliche Kräfte, und nur mit Mühe können die SC der Lage Herr werden. Als sie dann den Angreifer untersuchen, stellen sie fest, dass nicht nur sein Gesicht mit Narben und Nähten übersät ist. Sein gesamter Körper scheint aus verschiedenen Teilen zusammengesetzt worden zu sein. Sie entdecken eine rätselhafte Spur (zu originell, um sie hier zu beschreiben), und im Gespräch mit den beiden Männern kommt heraus, dass auch diese so einiges auf dem Kerbholz haben. Schon jetzt ist allen klar, das sie auf etwas großes gestoßen sind. Kaum dass sie die beiden Gangster zu deren Versteck begleitet haben, erscheinen wieder hünenhafte, vernarbte Angreifer. Die Spuren führen die SC zu der Eröffnungsfeier der neuen Ausstellung im Britischen Museum in London. Können sie den Teufelsplan dort verhindern? Mehr soll hier nicht verraten werden, um jeden, der noch dieses Szenario spielen möchte, nicht jeder Überraschung zu berauben. Die Handlung erinnert sehr an alte, stimmungsvolle Pulp-Movies.
Das Szenario hat, passend zum Hexer-Setting, eine pulpige Handlung. Action steht im Vordergrund, insbesondere bei diesem Szenario, das komplett in einer Nacht abläuft. Daher ist es sehr geradlinig angelegt und bietet keine überraschenden Wendungen. Es ist mit schönen Bildern (teils aus Filmklassikern) versehen, welche sehr eindrucksvoll die spezielle Hexer-Atmosphäre unterstreichen. Das Ende lässt eigene Fortsetzungen zu, und es wirkt sogar so, als habe PEGASUS dies geplant. Für alle HEXER-Fans ein gelungenes Szenario, in dem sie auch auf einige populäre Hexer-Figuren treffen und mit diesen zusammenarbeiten. Für 9,95 € ein sehr preiswertes Vergnügen.
Für Spieler des „gewöhnlichen“ Cthulhu-Settings ist hier zu wenig zu holen, diese sollten diesen Band meiden.


Der Teufelsplan des Fu ManChu
von Peer Kröger & Heiko Gill (Kurzgeschichte "Die Insel des Schreckens" von Wolfgang Hohlbein und Dieter Winkler)
Pegasus Press; 2006
44 Seiten; € 9,95 (bei
Pegasus)