Titanic Inferno
Rezension von André Jarosch

Die Charaktere werden 1912 von der Londoner Versicherung Lloyds engagiert, um Zeugen für das Verschwinden eines Schiffes zu finden. Ist es Untergegangen oder versenkt worden? Unfall oder Versicherungsbetrug?
Bei ihren Ermittlungen reisen sie ein wenig in England herum, bis die Spuren zu einem Schiff führen, das gerade im Begriff ist seine Jungfernfahrt nach Amerika zu machen. Um am Ball zu bleiben müssen die Charaktere sich eine Karte besorgen, oder versuchen anzuheuern. Sowohl der Spielleiter wie auch, spätestens jetzt, jeder Spieler weis das er auf die Titanic geht und was dem Schiff passieren wird...
Das Heft geht selbstverständlich davon aus, daß die Spieler so gute Rollenspieler sind, daß sie nicht ihr Wissen mit dem der Charaktere vermischen und sich dennoch auf das Schiff begeben.
Der größter Nachteil dieses Heftes ist gleichzeitig sein größter Pluspunkt: Exakt die Hälfte sind Detailinformationen der Titanic und deren Untergangs und Handouts.
Durch die Fülle dieser Titanic-Informationen bekommt man „nur“ 32 Seiten Abenteuer, das noch nicht mal viel mit dem Cthulhu-Mythos zu tun hat, in einem 64 Seiten Abenteuerband, andererseits  hat man gleich Begriffserklärungen, Untergangs-Timeline, Passagier-, Besatzungs- und Frachtlisten, so wie Deckpläne aller 8 Decks zur Verfügung um das Ganze so spannend wie möglich zu gestalten. Und es ist nicht gesagt, daß die Charaktere sterben werde; historisch gibt es 712 Ãœberlebende, möglicherweise sind es auch 1 bis 6 mehr gewesen?
Ob man das Abenteuer nun so spielt wie es ist oder nicht ist recht egal. Interessant sind die Hintergrundmaterialien allemal. Wem das Abenteuer nicht gefällt, dem sollte es ein leichtes sein einen anderen Fall, mit mehr Cthulhu-Mythos, zu entwerfen um die Charaktere an Bord zu locken.


Titanic Inferno
von Michael Greiss
Fantastische Spiele GbR; 1998
64 Seiten; € 9.54 (bei
Pegasus)


Diese Rezension wurde entnommen aus „SchattenKlinge“ Nr. 20 und ist © Copyright 1999, 2002 by André Jarosch