Cults of Glorantha - Volume 2
Rezension von André Jarosch

Erster Eindruck:
Ein weiteres 96seitiges dünnes Hardcover mit Coverlayout der Glorantha-Linie. Das Bild zeigt einen Mann (Priester?), auf einer Art Thron. Er ist umgeben von Wesen aus der Unterwelt/Toten und ein paar Anbeter haben sich ihm zu Füßen geworfen. Dieses Bild läßt es bei mir nicht klingeln, und ich behaupte, dass ich die meisten Kulte Gloranthas kenne, dennoch ist das Bild sehr Stimmungsvoll.
Der Titel „Cults of Glorantha - Volume 2“ sagt nicht darüber aus welcher Art die Kulte sind, doch beim groben durchblättern fällt es sofort ins Auge: Schamanismus und Zauberei.
Das vollfarbige Buch ist sauberes layoutet und mit besser zu glorantha passenden Illustrationen versehen als in den vorangegangenen Produkten.

Inhalt:
Nach einer nützlichen “Einführung”, in der die RQ Termini der Magie von Schamanen und Zauberern erläutert werden geht es im nächsten Kapitel zunächst um die “Geistermagie”: Shamanen, ihre Kulte - die hier Praktiken heissen - und das Beschwören von Geistern sind die Besonderheiten eines Geistergläubigen.
In “Geisterpraktiken” werden 14 Praktiken (aka Geister-Kulte) beschrieben und erfasst auf was man sich da einläßt, und was der Glaube an diese Großen Geister bedeutet (was bekomme ich, und was muss ich bereit sein dafür zu geben). Da diese Praktiken wild durcheinandergewürfelt sind (da die Geistermagie von genauso unterschiedlichen Kulturen praktiziert wird wie Göttliche Magie) erhält der Leser hier Einblicke in die Praktiken verschiedener menschlicher Kulte, wie auch unter anderem in den Glauben von Chaoswesen.
“Zauberer Kirchen, Orden & Schulen” folgt dem vorherigen Kapiteln im Aufbau, beschäftigt sich jedoch mit der westlichen Form der Magie, der Zauberei, die vor allem in Kirchen organisiert ist. 13 Kirchen/Orden/Schulen werden im Kult-Format vorgestellt. Von der Monotheoistischen Einheitskirche, über Ritterorden und Nonnenklöster ist alles vertreten... sogar Chaos und Troll Zauberer!
Unter “Andere Kulte” widmet man sich der Religion der Aldryami/Elfen, Aldrya, (und einem Heldenkult) und der Urmutter der Uz/Trolle, Kyger Litor, die beide eher schamanisch ausgerichtet sind, und drei Chaoskulten (zwei schamanisch, einer göttlicher Natur).
Das Kapitel “Zauber” stellt 55 Runenzauber und 38 Sprüche der Zauberei zur Verfügung.
Im “Anhang” bekommt man 4 neue Fertigkeiten, 5 Legendäre Fertigkeiten, eine Kreatur, 10 Geister und 2 Waffen präsentiert, die sich durch das Auseinandersetzen mit der Geistermagie oder der Zauberei ergeben.

Für und wieder:
Es ist eben nur ein halbes Buch und ist für sich allein gestellt auch gerade mal halb so wertvoll. In Kombination mit “Cults of Glorantha – Volume 1” (und am besten “Magic of Glorantha” oberdrauf) ist es eine enorm wichtige Ergänzung für das Verständnis von und das Spiel in Glorantha.
Der Text wurde besser lektoriert und editiert als der erste Band und das Gloranthagefühl kommt hier noch mehr zum tragen, da Text und Regelteil hier eine bessere Einheit bilden.

Fazit:
Der Glorantha-Spieler sollte mit diesem Band die Religions/Magie-Trilogie vervollständigen. Mehr Magie, Ideen für Kulte und Zauber kann man für das Geld wahrlich nicht bekommen.


Cults of Glorantha – Volume II
von Jeff Kyer & Robin D. Laws
Mongoose Publishing; Januar 2007
96 Seiten, Hardcover; € 20.00 (bei
www.tradetalk.de)