Imperial Lunar Handbook - Volume I: The Lunar Empire Rezension von André Jarosch
Da ist es endlich, die erste Issaries Publikation über das Lunare
Imperium. Das Cover zeigt einen Vogelreiter aus Rinliddi/First Blessed in all seiner Farbenpracht. Mal ein etwas anderes Bild des Imperiums, als das des Dara Happischen Hopliten, welches wir zur genüge
aus alten Quellen kennen. Randbemerkung: Dies ist der rechte Teil des vierteiligen Großbildes (Thunder Rebels, Storm Tribe, Barbarian Adventures und Imperial Lunar Handbook aneinandergelegt).
Der Titel deutet es schon an: Dies ist das ERSTE einer Vielzahl „Imperial Lunar Handbooks“. Und, der Untertitel verrät es, dieses Buch beschäftigt sich mit dem Lunaren Imperium als solchem.
Nach kurzen einleitenden Worten was denn dieses Imperial Lunar Handbook ist (und der Ankündigung das weitere folgen werden) wird man im Kapitel „Children of the Goddess“ in
die Gemeinsamkeiten der Regionen des Imperiums eingeführt: Zu Beginn wird eine Zeitleiste des Lunaren Imperiums, von der Entstehung bis 1621 S.T., wird, inklusive einer
Liste der Inkarnationen des Roten Imperators, aufgeführt. Zwei Landkarten (Kulturen und Bevölkerung), eine Text über den physischen Roten Mond
und eine Erklärung der Unterschiede der Armeestruktur je nach Kultur, seien als Beispiele für Details dieses Kapitels genannt. Die vielen Kulturen des Lunaren Imperiums werden
nicht nur durch Sedenya, die Göttin des roten Mondes zusammengehalten, sondern vor allem durch Moonson, der mehr ist als nur der Herrscher des Imperiums; er ist auch der
Padishah der Carmanier, der Imperator der Dara Happer, der große Aviator der Rinliddi u.s.w. Mit dem „Imperial Citizen Keyword“ und dem „Homeland: Dara Happa“ wird dieses
lunarste aller Kapitel dieses Heftes abgeschlossen.
„Under the Red Moon“, das zweite und längste Kapitel des Heftes, beschreibt die 11 Regionen des Lunaren Imperiums, wobei die vier Gebiete Carmanias unter „The West
Reaches“ und die eroberten Heortling-Gebiete unter „Lunar Provinces“ zusammengefasst wurden. Für 6 dieser Regionen wurden zusätzlich „Homeland“-Schlagworte mit angegeben.
Jede Region wird geographisch und politisch kurz beschrieben, wobei auch die Unterschiede zwischen Land und Kultur berücksichtigt werden (z.B. leben in Oronin keine
Oroniten, sondern Arirae, Carmanier, Dara Happer, Karasali, Lunare, Naverier und Pelander), welche in einer kleinen Box auch Anteilmäßig ausgewiesen werden (in
unserem Beispiel sind 34 Prozent von Oronins Einwohnern Pelander). Falls vorhanden wird auf wichtige Städte oder weiter besondere Orte dieser Region eingegangen.
Ein besonderer Fall sind die neuen „Homeland“-Beschreibungen. Diese zweiseitige Spielinformation beschreibt in einem Absatz die in dieser Region vorherrschende Kultur
(oder ein Beispiel einer dort ansässigen Kultur), gibt ein Homeland-Keyword an (welches bisher als Kultur-Schlagwort bekannt war), listet Modifikatoren auf, die ein Charakter
dieser Kultur erhält, gibt Details über die dort vorherrschende Religion und ein Beispiel eines Kultes. Ergo: Alles um in dieser Kultur sofort spielen zu können! Nix is da mit zwei
256seitige Bücher lesen, wie bei den Heortlingen. Zwei Seiten und los! Natürlich ist dies ein wenig übertrieben gesagt, denn weitere „Imperial Lunar Handbooks“ werden nach und
nach die wichtigsten Kulturen innerhalb des Imperiums weiter ausarbeiten, um (fast) so viele Details zu erhalten wie bei den Heortlingen, doch zum sofortigen spielen sind diese
zwei Seiten tatsächlich alles was man benötigt (die zweiseitige Homeland-Beschreibung der Heortlinge wird im übrigen in „HeroQuest“ enthalten sein).
Das dritte und letzte Kapitel „Hero Bands“ stellt zwei Heldengruppen und eine „Association“, mit Abenteuerideen, vor. Heldengruppen sind durch das Grundregelwerk
bekannt, eine „Association“ ist etwas neues: Viele Organisationen, Heldengruppen, politische Fraktionen und Kulte sind miteinander verwoben und beeinflussen einander; und dies soll dem Leser hier begreiflich gemacht werden.
Ein Index schließt das Buch ab.
Das Heft ist gut illustriert und hat ein übersichtliches Layout. So werden hofentlich auch alle weiteren Bücher aussehen.
Ob ihr nun vorhabt innerhalb des Lunaren Imperiums zu starten, oder nur den Gegnern eurer Heortling-Spielrunde etwas mehr Tiefe zu verleihen: Das „Imperial Lunar Handbook“ ist definitiv der Weg!
Dieses Heft ist ein guter Anfang, und zusammen mit dem, im Januar erschienenen, „MoonRites“ noch besser.
Auflistung der Regionen / Kulturen - --- / Imperial Citizen - --- / Dara Happa - First Blessed / Rinliddi - Kostaddi - Sylila / Sylila - Darjiin / Darjiin - Doblian
- Oronin / Pelanda - The West Reaches / Carmania - Silver Shadow - Karasal - Oraya - The Lunar Provinces / Lunar Provinces
Endbemerkung: Wenn man sich vor Augen führt, dass Issaries zunächst vorhatte ihre Hero Wars Reihe mit den Lunaren, anstatt den Heortling-Büchern zu beginnen, ist es jetzt schon merkwürdig zu
sehen, dass jetzt mit HeroQuest im Anflug diese Vision Wirklichkeit werden könnte: Neue Glorantha-Spieler werden mit den Lunaren starten, nicht wie wir alten Hasen mit
Heortlingen oder Praxiern! Wird das zu „kulturellen Komplikationen“ zwischen den neuen und den alten Fans führen? Wer weis...
Imperial Lunar Handbook - Volume I: The Lunar Empire von Mark Galeotti, Martin Laurie und Wesley Quadros Issaries, Inc.; 2003 72 Seiten; € 19,50 (bei Pegasus)
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