Tarsh in Flames!
Rezension von André Jarosch

Mit dem Fanverlag Unspoken Word hat sich eine weitere Quelle für Hintergrund- und Abenteuermaterial für Glorantha und Hero Wars aufgetan.
So stellt man sich eine Themenausgabe eines Magazins vor!

Zu allererst fällt das Farbcover ins Auge:
Das Titelbild zeigt einen Lunaren Soldaten und eine Maran Gor Priesterin vor dem Roten Mond und einer Landkarte von Tarsch. Auf der Rückseite des Magazins befindet sich eine Landkarte von Tarsch, in der selben Qualität wie die separat durch Unspoken Word erhältliche Karte des Lunaren Imperiums.

Aber kommen wir zum Inhalt:
Basierend auf den Informationen von Issaries „Thunder Rebels“ und „Storm Tribe“ wird in der ersten Ausgabe des Unspoken Word Magazins das Königreich Tarsch beleuchtet. Es wird schon zu Anfang klargestellt, dass sich die Informationen auf die Zeit bis zum Ende der 1620er beziehen, und Issaries plant ihr Buch in den Dreißigern spielen zu lassen („Tarsh Liberated!“ wird den Beginn von Argrath Feldzug gegen das Lunare Imperium beschreiben, nachdem Sartar, hoffentlich mit reger Hilfe der Spielerhelden, befreit wurde).
Eine Einführung in das Land Tarsch und ein Geschichtsabriss beginnt die Unterschiede zu den, in den Issaries Büchern beschriebenen, Heortlingen von Sartar aufzuzeigen. Es folgt eine Beschreibung der Bewohner von Tarsch (Uplander, Lowlander und Valleyfolk) und Charakterschlagworte um Spielerhelden erschaffen zu können. Die Persönlichkeiten des Landes werden beschrieben und die Stämme aufgeführt, so wie die Unterschiede in ihrem Götterpantheon bzw. lokale Varianten verdeutlicht. Detailreich (zu detailreich für so ein Buch?) werden die örtlichen Truppen und die Phargeniten beschrieben. Ein Gazetteer der Region und eine Stadtbeschreibung von Furthest geben einer Handlung auch einen Ort bzw. auch viele Episodenideen. Eine lokale Heldengruppe darf auch nicht fehlen. Das gewöhnliche Tarsch geht auf das Alltagsleben an verschiedenen Orten ein. Eine Jaxarte-Geschichte von MOB schildert den Besuch dieses lunaren Bürokratensohnes. Letztlich wird noch auf die Exilisten bei Winterspitze eingegangen, so wie die lange Version des, aus Platzgründen nicht in „Storm Tribe“ verwendeten, Maran Magie-Schlagwortes von Issaries abgedruckt.
Das Heft ist nett illustriert; wobei auf Illustratoren quer durch die internationale Szene zurückgegriffen wurde.
Eine hervorragende Ergänzung zu den, auf Sartar bezogenen, Heortling-Büchern von Issaries, die aber auch in die „Sartar Rising!-Serie einbaubar ist. Lunarfreundliche Heortlinge lassen sich am Besten in Tarsch spielen.
Diese Ausgabe dieses Magazins liefert wirklich ein fast komplettes Paket einer alternativen Heortling-Hintergrundkultur, miteinander verzahnt und sich gegenseitig ergänzend, anstatt wie so viele andere Hefte, nur einen Haufen Artikel über ein gemeinsames Thema abzuliefern.
Aber warum gelingt den Herausgebern dieses Wunder?
Sie selbst haben die Hälfte dieser Ausgabe selbst verfasst!


UW 1 – Tarsh in Flames!
von Mark Galeotti, Simon Bray, Martin Laurie, Greg Stafford und Anderen
Unspoken Word; 2001
68 Seiten; OUT OF PRINT