CONVULSION CO2 eine Nachbetrachtung Conbericht von André Jarosch Dies war der letzte Convulsion EVER! Der britische Glorantha-Traditions-Con ging 1990 aus dem Conjunction hervor und fand seit 1992 alle zwei Jahre statt (somit war dieses der sechste Convulsion). Da die Leser dieses Berichtes, die bisher noch keinen Convulsion besucht haben, wohl auch keine Gelegenheit mehr bekommen werden dies zu tun, möchte ich hiermit beschreiben was ihr da verpasst habt. Nach einer ziemlich langen Autofahrt (über Holland, Belgien, Frankreich, Tunnel und Süd-England) kamen Ingo Tschinke, Andy Schäfer und ich am Freitag früh in Leicester, der Universitätsstadt die schon seit jeher
als Conort diente, an. Daraufhin konnte man die wohl organisierte Platzvergabe des Verkauf- und des Anmeldungstisches miterleben, so wie die bis ins Detail durchdachte Zimmervergabe (wer es noch nicht bemerkt hat: Dies ist reine Ironie! Die Organisation war unorganisiert und die Zimmervergabe alphabetisch nach Nachnamen vorgenommen worden, was dazu führte, dass man Andy und mich nicht nur in unterschiedliche Räume, sondern auch in unterschiedliche Gebäude steckte!). Nachdem die Zimmeraufteilung nach unseren Wünschen modifiziert worden war schauten wir uns dort um, nur um festzustellen, dass sich die den Engländern nachgesagte Geschmacksverirrung ohne Probleme in den Räumlichkeiten wiederfinden liess. Egal, wir waren schliesslich auf einem Con und nicht in einem Nobelhotel. Es trudelten nach und nach immer mehr alte Bekannte ein, so wie Personen deren Namen man zwar aus unterschiedlichen Publikationen und/oder Mailinglisten kannte, zu denen man aber erst jetzt endlich ein Gesicht
hinzufügen konnte. Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung (und der traurigen Mitteilung, dass dies wohl der letzte Convulsion gewesen sei) wurden die Ehrengäste vorgestellt (Rooderick Robertson von Issaries, John Hughes von Wyrms Footprints, Ken Rolston Ex-RuneQuest Czar, John Tynes von Pagfan Publishing, Eric Rowe von Wizards Attic, Ingo Tschinke, Oliver “Griselda” Dickinson und der Haufen wichtiger Engländer - Lawrence Whittaker, Nick Brooke, Kevin Jacklin, Mark Galeotti, Simon Bray, Jamie “Ttrotsky” Revell) und danach ging es auch schon in die Vollen mit den Programmpunkten die erst Sonntag Nacht beendet waren. Eröffnet wurde mit Trollball! Jeder anwesende bekam einen der Ehrengäste als Anführer eines Trollballteams zugeteilt, welche sich dann ein Turnier lieferten. Doch zuvor wurden Pläne geschmiedet, die für jede
Mannschaft typische Spezialfähigkeit ausgelotet und ein Kampf-Song erdacht (“We will, we will, EAT YOU!”). Dann traten die Mannschaften an, um sich gegenseitig umzuprügeln, sich anzupöbeln und aufzufressen. Es wurden einige
Trollinge verschlissen... Ingo Tschinkes “The Kings Funeral” für 25 Personen wurde hier zum ersten mal ausserhalb Deutschlands gespielt, und brachte, ausser viel Spass, vor allem einige sehr aufwendige Kostüme, wie auch erstaunlich
talentierte Intriganten zum Vorschein. Das GROSSE Free Form “How the West was One” entführte die etwa 80 Spieler wiederum in Gloranthas Westen: In die Stadt Sog City zur Zeit des Bischhöflichen Konzils im Jahre 1627 S.T. Einige weitere Free Forms fanden statt: Unter anderem das “Great Glamour Sittdown”von Simon Bray und Mark Galeotti, ein weiteres cthulhuides Free Form und ein paar nicht-Pen & Paper-rollenspielbezogene. Seminare waren auf diesem Convulsion deutlich weniger ausgeprägt als sonst, was daran gelegen haben mag, dass keiner der beiden Großen, Greg Stafford und Sandy Petersen, anwesend war. An einem Abend las Oliver Dickinson einer seiner Griselda Geschichten und ein “Friends”/Griselda Crossover. Sehr lustig, aber nur wenn man die Fernsehserie “Friends” kannte. Auch stellte Oliver voller stolz jedem seinen Sohn vor. Das Sing-Along-a-Nick war dieses mal deutlich lauter (und schräger) als auf dem TENTACLES (oder überhaupt je zuvor). Es wurde, begleitet von unsagbar schlecht gespielten Trommeln und Ratschen, Nicks Sonngbook rauf und runter gesungen; egal wie angeheitert die Sänger auch waren. Der, am letzten Abend stattfindende, Storytelling-Contest war recht anstrengend. Einige Geschichten waren mitreissend erzählt und wussten zu begeistern, andere forderten das Publikum, und wieder andere waren nur schwerlich zu ertragen. Aber es war ja niemand gezwungen die ganze Zeit zu bleiben, so kamen und gingen die Zuhörer auch von Geschichte zu Geschichte, so dass man nie sicher sein konnte WEN man dort antreffen würde. Gespielt wurde natürlich auch! Ansonsten war quatschen, bei Ale, Guinness oder Cider angesagt. Am Montag wurden dann die Taschen gepackt, sich von den wenigen Verbliebenen verabschiedet und der weite Weg nach Deutschland angetreten. Alles in Allem war dieser Convulsion zwar ganz nett, aber nicht so stimmig wie die der letzten Jahre. Wenn ihr denkt, dass ihr auf dem Convulsion auch Spass gehabt hättet, dann denkt mal darüber nach nächstes Jahr auf den TENTACLES Convention zu kommen.
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