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Tentacles Extravaganza 2003
Conbericht von André Jarosch

Was denn, schon wieder ein Con? Ach ja TENTACLES!
GloranthaCon findet recht unregelmäßig statt und Convulsion (ach nee, der heisst ab 2004 ja Continuum) findet alle zwei Jahre statt. Der einzige Con auf den man sich verlassen kann ist TENTACLES. Jedes Jahr zu Pfinsten, einfach zu meken. Seit 1996 immer am selben Ort: Burg Stahleck in Bacharach am Rhein.
Da kommt dann zumindest auf der Arbeit keine Verwirrung auf: “Pfingsten? Ach ja, da nimmt André immer frei...”.

Nach einer staubedingten späten Ankunft auf der Burg fanden sich schnell ein paar hilfsbereite Mitglieder, um die mitgebrachten Bücher und Magazine zum provisorisch aufgebauten Verkaufsstand zu schleppen (DANKE! nochmals). Nach einer Umstrukturierung des Standes und der Integrierung der neu-mitgebrachten Bücher war alles paletti. Da Ingo den Stand betreute blieb Andy und mir Zeit die anderen Gäste zu begrüßen und ein paar besonderen Individuen, die jeden Con mitnehmen, die wir schon auf dem letztjährigen Convulsion oder dem GloranthaCon in Toronto getroffen hatten (Ja, wir sind nicht die einzig Verrückten...) ein großes “Hallo” zu sagen.

Die am Anbend stattfindende GTA Party trafen sich die Glorantha-Fanatics um Neuigkeiten zu erfahren, Eindrücke von Glorantha anhand mitgebarchter Postkarten zu bestimmen, oder einen Schluck Skullbuster zu sich zu nehmen...naja einige nahmen mehr als einen Schluck und gaben daraufhin einen Schwall Flüssigkeit wieder von sich... man soll halt auf den Mixer des Getränkes hören, wenn dieser sagt: “Vorsichtig und nur ein kleines Schlückchen.” ;-)
Alles in Allem ein sehr spaßiges Ereignis, welches zwar jedes Jahr stattfindet, aber immer mit anderem “Inhalt”.

Um Mitternacht ging es dann raus auf den Burghof zur “Show Extravaganza”, der Eröffnungszeremonie.
Olli, der Tentacles-Special-Effects-Mann, trat als Hohepriester auf; mit vier in rote Roben gehüllten Damen als Assistentinnen. Die Gäste wurden in drei Gruppen aufgeteilt und jeder Gruppenführer leitete seine”Kultisten” darin an Cthulhu, Nyarlathotep oder Azathoth zu rufen.
Es kam dann aber jemand anderes: Der TENTAKEL!
Der aus einer Tonne emporschiessende, wabernde Tentakel führte zu überraschten und verzückten Schreien der Anwesenden. Der Tentakel begleitete den Con das ganze Wochenende...

Nick Brooke quälte das Rheintal auch in diesem Jahr mit dem Singalong. Die Gesangsrunde, mit Glorantha-Texten zu bekannten Volks- und Popsongs, soll jedoch weiger schräg ausgefallen sein als üblich. Das kam mir zumindest zu Ohren, denn ich selbst konnte, aufgrund eines wohl gewählten Ortes der Veranstalter für diesen Event, nichts von der gröhlenden Meute vernehmen.

Es war heiss zu Pfingsten und auch der eine kräftige Schauer (man konnte vom Eingang des Hauptgebäudes kaum noch den Turm erkennen) der niederging konnte die gute Stimmung nicht trüben.

Der Samstag begann mit dem Great Glamour Sit-Down, einem Glorantha FreeForm, welches in der Gangsterszene der lunaren Hauptstadt Glamour spielt. Mark Galeotti, der Autor und Spielleiter dieses FreeForms, ist Hauptberuflich Experte für das organisierte Verbrechen Osteuropas und weis somit wovon er schreibt. Die Kostümierungen waren hier etwas provisorischer (zumindest im Vergleich mit den späteren FreeForms), doch die Rollen bestimmt genauso Intriegenreich wie in allen anderen Glorantha-FreeForms.

Ich selbst hatte die Ehre mit ein paar Ausgewählten eine Runde HeroQuest mit Greg als Erzähler zu spielen. Greg war für alles offen, und uns Spielern gefiel die Idee ein episches Trollabenteuer zu spielen am besten. So zogen wir mit Artefakten des Blue Moon Plateaus in Richtung Dagori Inkarth. Es war recht interessant und amüsant, wenn auch nicht der Spielstil, denn ich selbst als Erzähler bevorzugen würde. Ich denke, dass sich Teile unserer Episode so oder ähnlich in künftigen Uz-Veröffentlichungen wiederfinden werden.

Gegen Abend wurde das große HAWKMOON FreeForm “Cruel Hearts and Coronets” eingeleitet. Man spielte die, mit Masken unterschiedlicher Tiere hehelmten, mächtigsten Gran Breten (und einige andere Europäer). Die Kostüme, und vor allem die Masken, waren bestimmt mit das Beste was jemals auf Stahleck in FreeForms zu sehen war (siehe auch Photos auf www.eternal-champion.de ).

Am Sonntag-Morgen wurde Trollball gespielt!
Ich selbst konnte, wegen einer IGP-Sitzung, leider nicht Zeuge der Spielereignisse sein. Mir wurde aber berichtet, dass es schön war... schön nass, schön mehlig, schön chaotisch.

Im Anschluss starteten, nach einer Verzögerung durch das Gruppenphoto, gleich zwei FreeForms: Das cthuloide SF FreeForm “Alptraum im Weltraum” und Sandy Petersens SF Crossover FreeForm “Space Station Zanzibar”.
Leider kann ich so rein gar nichts vom ersteren berichten, da ich zeitgleich als zweiter Spielleiter in SSZ aushalf. :-(
Space Station Zansibar spielt auf einer Raumstation auf der sich das Who-is-Who der SF-Filme trifft um zu entscheiden, welche Planeten eine Explosion des Universums überleben sollen. Natürlich hat auch jeder seine eihgenen Interessen hierbei und es ist bei Leibe nicht alles so wie es zunächst scheint: Star Wars, Star Trek, Dune, Robocop, Terminator, Blade Runner, Alien, Dr. Who, 2001, und noch ein paar mehr.
Geil, geil, geil!

Im Independent Gloranthan Publishing Panel verrieten die Mitglieder der IGP (die Chaos Society, Unspoken Word und Moon Design) den Teilnehmern ihre zukünftigen Veröffentlichungspläne und vergaben die ersten Awards für langjährige, treue Autoren, Zeichner oder Layouter der Glorantha-Szene, ohne sich selbst gegenseitig mit Preisen zu versehen.
Die Infos führten zu einigen interessanten Reaktionen...

Die Auktion ist immer einer der Höhepunkte des Sonntags, erinnert aber auch daran, dass der Con dem Ende entgegen geht.
Das Auktionsteam handelte eingespielter als je zuvor. Glorantha- und Cthulhu-Bücher, ein paar Manuskripte, einiger Krimskrams und das obligatorsche Feuerzeug mit beigelgtem RQ “Daughters of Darkness” Supplement gingen über den Tisch. Und es bewahrheitete sich die alte Tentacles-Conregel: Hat es was mit UNSEREN Systemen zu tun bringt es Schotter, ist es uns fremd, geht es zum Papierpreis weg. Ausnahmen bestätigen für gewöhnliuch die Regel: Das Buch mit dem höchsten Preis wurde das “Dune RPG”, welches an einen uns allen bekannten Kanadier ging, der überglüclklich war es endlich zu bekommen (da musste er aus Kanada anreisen um in Deutschland ein limitiertes amerikanisches RPG zu ersteigern, schon komisch).

Letztlich wurden die (Ehren-)Gästen verabschiedet , die freiwilligen Spielleiter und Programmpunktanbieter geehrt und die Veranstalter zur guten Organisation beglückwünscht und der offizielle Teil war vorüber.

Einige Personen begaben sich noch zum Turm um der rituellen Verbrennung einer Blasphemie beizuwohnen. :-)

Am Montag-Morgen blieb nur noch “Good Bye” zu sagen, alle noch anwesenden ein letztes mal (oder auch zwei oder drei mal) zu knuddeln und sich auf den Heimweg zu machen.
Ach ja: Ich hatte es das ganze lange Wochenende vermieden einen Sonnenbrand zu bekommen, doch am lMontag, die letzte halbe Stunde mit Greg auf der Terasse, habe ich mir doch noch einen angefangen *seuftz*.

Ich muss sagen, dass TENTACLES EXTRAVAGANZA mir sehr gut gefallen hat. Die Eröffnung und die FreeForms waren erstklassig. Für viele die es der erste Tentacles war wird es ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein, für mich kann ich nur sagen: “As good as usual!”